Wallfahrt Romeria del Rocio


Eine ganz besondere Wallfahrt ist die Romeria del Rocio ganz im Westen Andalusiens in der Provinz Huelva. Nicht nur, dass bis zu einer Millionen Menschen aus ganz Spanien und dem Ausland an der Romeria del Rocio teilnehmen, macht diese Wallfahrt außergewöhnlich. Es ist auch eine sehr lustige Wallfahrt, denn während eine der vier möglichen Strecken zur Pilgerstätte zurückgelegt wird, singen, tanzen und feiern die teilnehmen. So ist die Wallfahrt Romeria del Rocio keine tristes christliche Veranstaltung, sondern ein Event für gutgelaunte Gläubige.

Ziel der Wallfahrt ist der kleine Ort El Rocio, der am Rande des Nationalparks Coto de Donana in der Provinz Huelva unweit von Almonte liegt. In El Rocio gibt es keine asphaltierten Strassen, die Bewohner bewegen sich mit Jeeps oder Pferdefuhrwerken fort. Die weiß gestrichenen Häuser sind in der Regel nur zwei Stockwerke hoch und eigentlich ist El Rocio ein verschlafenes Kaff mit nur wenigen Restaurants, Bars und Übernachtungsmöglichkeiten. Die wenigen Einwohner leben von der Landwirtschaft und einmal im Jahr während der 14 Tage Wallfahrtsspektakel können sie richtig Kasse machen, denn dann sind die Übernachtungen teuer und eine Pferdekutsche zu mieten kostet ein vielfaches dessen, was sonst im Jahr bezahlt werden muß.

Das Spektakel der Romeria del Rocio erreicht alljährlich 50 Tage nach der Karwoche seinen Höhepunkt. Zuvor schon hatten sich die Mitglieder der über 100 Bruderschaften sich in ihren Heimatorten auf den Weg nach El Rocio begeben. Menschen, die aus Richtung Cadiz kommen, nehmen einen Weg wuer durch den Nationalpark Coto de Donana. Wer seine Wallfahrt in Huelva startet, nimmt den Weg Los Llanos, während ein anderer Weg über Moguer führt und Ausländer oder angereiste Spanier meist aus Sevilla kommen.

Die Wallfahrer sind dabei zumeist zu Fuß unterwegs, manche auch in einer Kutsche auf einem Pferderücken. Und schon die Wanderung ist ein großer Spaß, Frauen tragen Flamenco-Kleidung, Männer traditionelle Tracht und es wird viel gesungen und getanzt auf dem Weg zur Romeria del Rocio. An den Abenden werden große Lagerfeuer gemacht, es wird erzählt, wieder gesungen und getanzt, Wein getrunken und dann in der Regel unter freiem Himmel geschlafen.

Am Samstag kommen die Pilger in El Rocio an, feiern weiter ausgelassen und freuen sich schon auf den Pfingssonntag – dann wird eine Marienfigur aus dem 13. Jahrhundert verehrt, die den schönen Namen „Blanca Paloma“ trägt – die weisse Taube. Ein Gottesdienst wird abgehalten, gemeinsam wird gebetet und gesungen und am Abend schließlich wird die Statue zu allen Bruderschaften getragen, Priester sprechen Dankgebete und viele Menschen versuchen, die „weisse Taube“ zu berühren, auf dass sie ihnen Segen spende. Im Gewimmel werden Kinder über die Köpfe der Pilger gereicht, manchmal geworfen – alles mit dem Ziel, dass der Nachwuchs die heilige Maria berührt.

Die Romeria del Rocio, eine Wallfahrt, ein Event, ein Volksfest.

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