Semana Santa

In einem sind die meisten Spanier den Deutschen sehr ähnlich – Feiertage, auch christliche, nutzen sie gerne ohne sich groß um den Anlass zu kümmern zum Ausspannen und Relaxen. So ist es auch bei der Semana Santa, der Karwoche, die von vielen Spaniern einfach als Urlaub angesehen wird und bei gutem Wetter dazu genutzt wird, schon früh im Jahr ein paar schöne Tage am Meer zu verbringen. Komplett anders wird die Semana Santa jedoch in Sevilla begangen. Hier wird die Semana Santa ernst genommen und von Palmsonntag bis Ostersonntag werden Prozessionen veranstaltet und die ganze Stadt lebt unter dem Eindruck der Veranstaltungen. Das Spektakel lockt jedes Jahr viele Tausend Touristen nach Sevilla.

Durchgeführt werden die Prozessionen während der gesamten Semana Santa von insgesamt 57 Bruderschaften, den „Hermandades“. Die ersten wurden bereits im 14. Jahrhundert gegründet, zu einer Zeit, als sich Menschen noch selbst geißelten in der Hoffnung, dass ihnen die „Sünden“ vergeben werden. Auch die Prozessionen von heute dienen im religiösen Sinn der Reue.

Es war der Kardinal Niño de Guevara, der 1604 bestimmte, dass jede Prozession zur Kathedrale führen müsse – so sollte etwas Ordnung in das blutige Spektakel der Selbstgeißelung gebracht werden.

Seit über 200 Jahren sind die Bruderschaften ihrem jeweiligen Stadtviertel zugeordnet. Bei ihren Prozessionen gehen sie auf dem schnellsten Weg von ihrer Stammkirche zur Kathedrale und wieder zurück. Dabei tragen sie insgesamt 116 Pasos zur beeindruckenden Kathefrale on Sevilla.

Die Pasos spielen für die Bußwege während der Semana Santa eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um einem Tisch ähnliche Konstruktionen auf denen eine Szene aus Jesu Kreuzweg dargestellt wird. Zudem gehört ein Paso mit der „Jungfrau“ Maria zur Prozession, deren Figur oft reich geschmückt ist. Es scheint, als würden sich die schweren Pasos von alleine durch die Gassen Sevillas bewegen, denn die Tischkonstruktion unter der die Träger gehen, ist mit einem Umhang versehen. Damit sich die Träger nicht verlaufen, werden ihnen Richtungskommandos zugerufen.

Hinter den Pasos laufen sie Büßer, die ihren Bußgang in Gewändern abgehen, die zum Fürchten sind. Denn in der Regel tragen sie Spitzhauben, die über das ganze Gesicht reichen, so dass sie ihre Reue in Anonymität leben können. Manche der Büßer tragen ein oder sogar zwei Holzkreuze und nicht wenige gehen barfuß – so lebt der alte Glaube an die reinigende Kraft der Selbstgeißelung weiter.

Begleitet werden die Prozessionen von Musikkapellen, welche die oft anspruchsvollen Märsche der Bruderschaften spielen.

In der Nacht von Donnerstag auf Karfreitag während der Semana Santa, Madruga genannt, ist das Spektakel am größten. Eine Millionen Menschen stehen in Sevilla dann an den Strassen und beobachten die Prozessionen der fünf Bruderschaften der Stille.

In Sevilla nehmen während der Semana Santa insgesamt 60.000 Brüder an den Prozessionen teil. Hinzu kommen tausende Laien, die den Umzügen nachfolgen.

Auch in Malaga ist die Semana Santa alljährlich ein großes Event, das viele Besucher anzieht.
 

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